(hb) Zugegeben: nach den Tarifverhandlungen sind wir Aktiven in der Gewerkschaft eigentlich zufrieden. Wir haben  in der Tarifkommission oder im DJV-Vorstand diskutiert. Wir haben bei den Kollegen für den Warnstreik geworben und waren froh über jeden, der bei den Aktionen mit draußen stand. Es gab jedes Mal aber auch die, die an der Gruppe vorbeigingen. Warum hatten sie es an diesem Tag so eilig, an ihren Arbeitsplatz zu kommen?

Auch ohne diese Allzufleißgen kam hinterher eine Tariferhöhung wie in den anderen ARD-Anstalten raus: Lohnerhöhungen für die Festen, Einmalzahlungen für die Freien. Danach wachen die Unzufriedenen auf: da sei mehr möglich gewesen, sagen sie. Oder: die Inflation fresse die Lohnerhöhung auf. Sie reden engagiert und kennen viele Argumente. Was sie nicht sagen: wozu habe ich eigentlich gestreikt? Denn sie waren nicht dabei. Wo waren sie?

Die Rituale seien überholt, Gewerkschaften altmodisch, hören wir. Aber wo sind unsere Kritiker, wenn wir Aktionen und Warnstreiks planen? Jedes Mitglied kann und soll mitmachen. Dazu rufen wir immer wieder auf. Aber unsere Kritiker sind nicht in der Gewerkschaft. Warum nicht?

Der Lohn steigt regelmäßig. Einmalzahlungen kommen auch. Für alle. Natürlich auch für unsere Kritiker, die Unzufriedenen. Werden sie aktiv, wenn sich das ändern würde? Wenn nur die diejenigen mehr Honorare und Lohn  bekämen, die Mitglieder in einer Gewerkschaft sind?

3 Kommentare zu “Wird das Trittbrett lavede?”

  1. Besserwisserchen am 04.09.2013 um 17:12

    News: Ullrich Erzigkeit ist ab Ende 2014 nicht mehr Chefredakteur der OTZ. Neuer wird Jörg Riebartsch vom Darmstädter Echo.

    Na nu? Die OTZ leistet sich weiter einen eigenen Chefredakteur? Eigentlich war doch klar, dass Raue das bisschen Ostthüringen und TLZ noch mit macht. Und dann bleibt das Urgestein Erzigkeit, der sich übrigens E-Mails ausgedruckt von der Sekretärin auf den Tisch legen lässt – für mich ein Symptom für Altherrentum, welche der Digitalisierung der Zeitung sicherlich GUT tut – noch als Berater erhalten? Wozu will er denn raten? Dass man in zehn Jahren bei der OTZ den Schlüssel rumdreht? Hoffentlich kriegt er für diese Beratertätigkeit nicht noch weiter Geld. Obwohl: Haben Sie deswegen kürzlich landauf landab die Leser-Shops zugemacht?

  2. undnocheinbericht am 04.09.2013 um 19:43

    http://www.newsroom.de/news/detail/$HVKWJTHPMSLP/ulrich_erzigkeit_bleibt_berater_jrg_riebartsch_neuer_chefredakteur_der_ostthringer_zeitung

  3. Widerlich am 09.09.2013 um 14:58

    Der Rechtsextremismusexperte Joachim Wolf kritisiert die “Thüringer Allgemeine”, die unkritisch u.a. den Spitzenkandidaten der NPD vorstellt. Die Zeitung wolle eine “umfassende Berichterstattung” bieten, rechtfertigt Vize-Chefredakteur Dirk Lübke. Er vertraue der Mündigkeit des Bürgers.
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    Erstaunlich auf welchem Niveau sich das alles heute bewegt: http://wahl.thueringer-allgemeine.de/web/wahl/bundestagswahl/detail/-/specific/Die-Thueringer-Spitzenkandidaten-der-kleinen-Parteien-598577682
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    Richtig schlecht wird es einem aber erst, wenn man die Rechtfertigungsversuche des Stv. CR liest. http://www.stern.de/politik/deutschland/berichterstattung-zur-npd-in-fragwuerdiger-gesellschaft-2055882.html
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    Da fehlt auch das geringste Einordnungsvermögen. Armselig.

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