(hb) Das soll alles viel praktischer sein und Zeit sparen: die einen beschaffen das Material draußen in der Region, die anderen verarbeiten es in der Zentrale. Daher würde die Organisation der Redaktion auch so verändert werden: in der Zentrale sitzen sogenannte Bearbeiter, die das Rohmaterial der Kollegen und Kolleginnen zu kurzen oder längeren Nachrichtenfilmen machen.
Es ist aber nicht praktischer, wenn sich zwei Menschen in ein Thema einarbeiten müssen. Der Nachrichtenfilm wird nicht besser, wenn zwischen dem Lieferanten und dem Bearbeiter des Rohmaterials Informationen verloren gehen.
Das zeigt sich manchmal an Kleinigkeiten: Ortsnamen werden von den Kollegen in der Zentrale falsch ausgesprochen oder Dörfer in andere Landkreise verschoben. Das kommt aber auch zum Vorschein, wenn bei komplexen Themen verschiedene Aspekte in einen Topf geworfen werden, die da gar nichts zu suchen haben.
Für die Kontakte zu Gesprächspartnern in der Region ist es überdies schlecht, wenn die Reporter mit dem Endprodukt nichts zu tun haben. Wie sollen wir uns für die gesendeten Fehler rechtfertigen? Wir sollten schließlich nicht behaupten, dass für unseren Kollegen in der Zentrale ausgerechnet dieses Thema neu war, oder? Aber sonst seien sie dort alle wirklich kompetente, liebenswürdige Zeitgenossen! Ehrlich. Werden wir dann nochmal gute Tipps oder exklusive Informationen bekommen?
Dazu kommt, dass es sowieso Probleme zwischen den Reportern draußen und die Redakteuren drinnen gibt: man hält sich wechselseitig für bequem beziehungsweise ahnungslos. Eine neue Arbeitsweise sollte diese Strukturen nicht noch weiter verfestigen.

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