(ag) „In Thüringen haben fast drei Viertel der Freien schon einmal an Weiterbildungen teilgenommen“, heißt es in der Auswertung der DJV-Freienumfrage.

Das ist eine Erleichterung, denn das bedeutet, dass unsere Idee, als DJV Thüringen künftig mehr Weiterbildungsangebote einzurichten, offenbar ein Bedürfnis trifft. Trotzdem lässt die Freienumfrage auch in diesem Punkt viele Fragen offen: Welche Veranstaltungen haben Sie denn besucht? Welche Themen waren Ihnen wichtig genug, um dafür Geld auszugeben und Zeit zu investieren? Nehmen Sie für Seminare auch weite Fahrtstrecken in Kauf? Und wonach bewerten Sie, ob ein Seminar sich lohnt oder nicht? Ist es Ihnen wichtig, dass der Dozent einen großen Namen hat oder gehen Sie nur nach den Inhalten? Spielt der Preis eine ausschlaggebende Rolle? Wie wichtig ist die Länge des Seminars und der Wochentag, an dem es stattfindet? Und welche Bedeutung haben Gruppengröße und Praxisanteil für Sie?

Auf diese Fragen eine Antwort zu bekommen, würde uns helfen, ein kleines bisschen weniger im Nebel zu stochern, wenn wir unsere Angebote planen. Gegenwärtig versuchen wir je zwei handwerkliche Angebote im Jahr zu machen und zwei, die sich eher mit den „Soft Skills“ beschäftigen. So wird es im Oktober ein Seminar geben, in dem Sie lernen können, Social Media professionell zu benutzen – zur Recherche und zur Vermarktung. Und zum Jahresende ist ein Workshop zu den Themen Rhetorik und Verhandlung geplant. Handwerk und Soft Skills eben. Aber vielleicht ist das ja überhaupt nicht das, was Sie wollen und brauchen?

Und vielleicht möchten Sie heutzutage überhaupt keine Präsenzveranstaltungen mehr buchen. Laut Freienumfrage bevorzugen immerhin fast ein Drittel der befragten Thüringer Kollegen Online-Veranstaltungen/Webinare (Bund 19%). Allerdings gaben doch überwältigende 73 Prozent an, lieber vor Ort zu lernen, im persönlichen Kontakt zu Referent und den anderen Teilnehmern. Deshalb planen wir, zumindest mittelfristig, weiter vor allem eintägige Präsenzveranstaltungen.

Die meisten Befragten möchten die Seminare übrigens am Wochenende in Anspruch nehmen. Das war für uns eine Überraschung, hieß es doch in den vergangenen Jahren immer, dass gerade Freie am Wochenende die meisten Jobs hätten – einfach, weil viele von ihnen für die Tageszeitungen im Freistaat arbeiteten und die Lokalredaktionen mit ihnen die Termine am Samstag und Sonntag abdeckte. Hat sich das wirklich geändert? Oder hat der Großteil von Ihnen einfach nur nicht an der Freienumfrage teilgenommen?

Diskutieren Sie mit und seien Sie gern kritisch. Noch steckt das Weiterbildungsangebot des DJV Thüringen in ganz kleinen Kinderschuhen. Aber zum Laufen lernen, braucht jedes Kleinkind zwei Dinge: Gelegenheit zum Fallen und eine Hand zum Halten. Wir haben kein Problem damit, hier und da ein Seminar abzusagen, wenn wir uns mit einem Thema vertan haben und es Ihre Interessen so gar nicht trifft, sich also niemand anmeldet. Aber wir möchten ungern den größten Teil der Seminare absagen müssen, weil das so ist. Also geben Sie uns etwas an die Hand, damit wir Angebote machen können, die Sie brauchen. Denn dann geben in der nächsten Freienumfrage vielleicht mehr als 13 Prozent der Thüringer Befragten an, dass sie sich regelmäßig weiterbilden (Bund: jeder vierte) und hoffentlich haben dann nicht mehr ganze 43% der Thüringer Angebote anderer Anbieter als dem DJV angenommen (Bund 30%).

Ein Kommentar zu “Fragen bildet weiter”

  1. Nicki am 11.10.2015 um 12:17

    Mir hat die Weiterbildung zu sozialen Medien was gebracht, obwohl ich beruflich damit nichts zutun habe. Es war halt praxisorientiert und lustig. Die Weiterbildung zur Datensicherung war dagegen zu anspruchsvoll. Der Seminarleiter ging offenbar davon aus, dass wir selber den Quelltext von unserem PC schreiben können beziehungsweise schreiben dürfen. Das verbietet aber bei uns der Arbeitgeber. Verlorene Zeit war es trotzdem nicht.

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